Samstag, 16. Juli 2016

Rezension - Engel haben keinen Hunger

Autor: Brigitte Biermann

Verlag: Gulliver

ISBN: 978-3-407-75530-8

Erscheinungsjahr: 2015 (7.Auflage)

Preis: 7,95€

Seiten: 272

Inhalt:
Die 15 jährige Katrin will Model werden, doch sie hält sich für zu dick. Also beginnt sie eine Diät um ein paar Kilo runter zu bekommen. Und so gerät sie sehr schnell in einen  Kreislauf der töten kann…

Meine Meinung:
Hier hat sich die Autorin viel Arbeit gemacht und ein Thema angeschnitten das – obwohl es mehr und mehr zu sehen ist – irgendwie immer noch zu den Tabu-Themen gehört: Magersucht.
Ich habe wirklich schon sehr viele Bücher gelesen die sich hierum drehen, doch es ist das Erste wo die Sache wirklich nachhaltige Folgen hat.
Familie, Ärzte, Freunde. Alle kommen hier zu Wort. Und auch Katrin, die nicht aufhören kann mit dem was sie tut. Auf niemanden hört. Nur ihre Sicht gelten lässt und glaubt, alle wollen ihre Zukunft kaputt machen.
Das Buch hat mich richtig mitgenommen. Taschentücher wurden verbraucht und ich war sehr froh darüber, dass die Magersuchtsfälle in meinem Bekanntenkreis anders ausgegangen sind.
Keine Ahnung wie oft ich die Protagonistin in den Arm nehmen wollte. Doch es muss oft gewesen sein.
Die Qual und den Schmerz aller Beteiligten zu sehen war anstrengend und nötig zugleich.
In den meisten Büchern wird nur die Sicht des Erkrankten /der Erkrankten gezeigt. Hier kommen endlich auch mal die Anderen zu Wort und das hat mich tief berührt.
Wenn nur die Sicht der Erkrankten zu lesen ist kommt der Rest des Umfeldes schlecht weg, weil man sich denkt: Warum tun sie nichts? Die wenigstens machen sich klar, dass es nicht einfach ist an jemanden heran zu kommen der Partou nicht reden will. Die Stacheln ausfährt und versucht alles von sich zu schieben. Keinem eine Chance gibt an ihn/sie dran zu kommen.
Ich selbst habe es bei zwei Personen versucht und es war verdammt viel Arbeit bis es geklappt hat. Von daher kann ich sagen: Man beißt sich fast die Zähne aus, aber für das was dabei heraus kommt ist es das wert.

Das Buch ist nicht kompliziert zu lesen, aber es hat definitiv etwas schweres, schmerzhaftes an sich. Schade, dass sich wenige Betroffene klar machen wohin das führen kann.


4       Flocken und eine klare Leseempfehlung.

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