Verlag: Ullstein
ISBN: 978-3-548-28668-6
Erschienen: März 2016
Preis: 9,99 €
Seiten: 553
Inhalt:
Annabel Hansen sieht im Hafen einen alten Kutter liegen und
will ihn sofort haben. Christian Mertens, ein junger Geschäftsmann ebenfalls.
Die Beiden einigen sich und kommen nach und nach der Geschichte des Kutters auf
die Spur. Dazu kommt eine Portion Wendegeschichte, eine Prise Vater der nach
Jahren erst wirklich merkt was das Wort wirklich bedeutet und ein Schuss lebenslanger
Mutterliebe.
Meine Meinung:
Mit ihrem neusten Werk hat Corina Bomann es wieder geschafft
mich voll und ganz in ihren Bann zu ziehen. Von dem wunderschönen, detaillierten
Cover mal abgesehen und dem kurzen, neugierig machenden Klappentext war es wie
immer der Inhalt der mich gefangen hat.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen,. weil ich
unbedingt wissen wollte wie es weiter geht.
Annabel ist eine durchweg sympathische Protagonistin. Nett,
jung, ideenreich, kontaktfreudig und beruflich erfolgreich. Gerade mal Ende 20
und Mutter einer kleinen Tochter.
Leonie ist fünf Jahre alt und fast im gleichen Alter wie
Annabel, als sie ihre Mutter verloren hat.
Womit wir direkt bei dem Punkt sind in Annabels Charakter,
den ich nicht mag: Ihre Gluckenhaftigkeit.
Aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen kann ich sehr gut
verstehen, dass sie Angst um ihre Tochter hat, doch sie deshalb nicht mal einen
Tag alleine bei ihrem Partner lassen zu wollen obwohl die zwei sehr gut
miteinander klar kommen fand ich etwas übertrieben.
Christian stellt sich im Laufe des Buches als sympathische
Person heraus die schon viel erlebt hat. Daran aber nicht zerbrach. Mit Leonie
versteht er sich gut und die Kleine selbst ist ein aufgeweckter Sonnenschein.
Am meisten fehlt der Kleinen ihr Vater (Jan), der aber kein
großes Interesse an seinem Kind hat. Das ändert sich bei ihm auch nur
schleichend.
Auch sonst trifft man in dem Buch viele interessante, aber
auch unangenehme Charaktere.
Die Geschichte selbst spielt in Schleswig-Holstein der
Gegenwart. Durch Erzählungen verschiedener Personen erleben wir aber auch die
Zeit vor, während und nach der Wende. Lernen Schicksale kennen. Und mir
schaudert es wenn ich den Begriff 'Genosse' höre. Der in den Erzählungen leider
immer wieder mal fällt.
Zu dem flüssigen Schreibstil kommt die ganze Recherche für
das Buch, die in meinen Augen sehr gut war. Ich habe nichts zu bemängeln.
5 Flocken und eine sofortige Leseempfehlung.
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