Dienstag, 5. Juli 2016

Rezension - die weise Frau

Autor: Philippa Gregory

Verlag: Boulevard

ISBN:00524 9

Erscheinungsjahr: 1993

Preis: 12 DM

Seiten: 543

Inhalt:
Die junge Alys, ein Waisenmädchen, lernt bei einer weisen Frau, kommt ins Kloster um ihr Gelübde abzulegen und später doch wieder in die kleine Hütte von Morarch. Sie ist felsenfest davon überzeugt von Gott erwählt zu sein. Will nichts mit Hexerei oder ähnlichem zu tun haben. Als sie dann jedoch auf das Schloss  kommt ändert sich alles. Der junge Lord verdreht ihr den Kopf und sie kann sich nicht entscheiden: Soll er wirklich die Finger von ihr lassen oder wünscht sie sich gerade das von ihm?

Meine Meinung:
Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau was ich von diesem Buch halten soll. Der Schreibstil und die Details sprechen für die Autorin. Das sind Dinge die ich von ihr kenne. Die ich sehr schätze. Allerdings habe ich schon so viele Bücher von Philippa Gregory gelesen das ich hier zum ersten Mal sagen muss: Ich mag die Protagonistin nicht. Es tut mir wirklich aufrichtig leid das zu schreiben.

Am Anfang des Buches war mir Alys richtig sympathisch. Sie war freundlich, hilfsbereit und vorsichtig um ja keine Fehler zu machen. Ihre Angst vor dem Übernatürlichen lies sie klug und bedacht handeln. Doch im Laufe des Buches ist ihr das vollkommen verloren gegangen. Aus der jungen, ruhigen Frau ist ein hinterhältiges, arrogantes, von sich selbst überzeugtes Biest geworden. Sie ist sehr hoch gekommen und macht dann so viel falsch, dass es kein Wunder ist sie kurz vor Schluss wieder am Boden zu sehen.
Das bin ich von den Protagonistinnen der Autorin gar nicht gewohnt. Ich wollte Ayls mehrmals übers Knie legen und ihr sagen, dass sie nicht der Nabel der Welt ist. Dass sie froh sein kann von den Anderen im Schloss geduldet zu werden, aber nein…
Sie hat im Laufe der Geschichte so vielen Menschen weh getan, sie verleugnet und sterben lassen dass ich sogar überlegt habe ob ich weiter lesen möchte.
Ganz am Ende kam dann doch wieder etwas Sympathie für sie auf. Doch auch da nicht wirklich lange. Warum? Lest das Buch selbst und beurteilt es.
Mit dem Inhalt an sich, den Umgebungen und Nebencharakteren konnte ich mich anfreunden. Sie waren gut beschrieben, erweckten Sympathie oder Argwohn bei mir. Doch das alles war mir lieber als Ayls. Sogar die Ehefrau des jungen Lords war mir sympathisch und das obwohl sie Ayl das Leben zur Hölle gemacht hat. Das gibt mir dann doch stark zu denken.
Aufgrund des Verhaltens der Protagonistin geht die Bewertung leider abwärts. Normalerweise liebe ich die Bücher der Autorin und gebe gerne eine gute Bewertung ab.

Hier sind es dank Ayl nur 3,5 Flocken.

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