Montag, 24. Oktober 2016

Rezension - die Dufthändlerin

Autor: Jutta Oltmanns

Verlag: Heyne

ISBN: 978-3-453-47132-0

Erschienen: September 2016

Preis: 9,99 €

Seiten: 508


Inhalt:
Wenn Josefine eins kann dann mit Düften umgehen. Sie hat eine gute Nase dafür und nutzt es natürlich. Dazu hilft sie noch im Haus ihres Vaters, wo auch ihr Onkel Bertram lebt.
Dann hört allerdings auch der russische Zar Peter I. von ihr und hofft, dass sie seiner Frau Katharina helfen kann. Die leidet sehr unter dem Verlust ihres Sohnes und weiß nicht wie sie wieder froh werden kann. Josefine folgt ihr nach Russland. Lernt dabei den jungen Henk de Jonge kennen - und lieben. Doch darf sie das? Wie gefährlich ist es in der Nähe des Zaren zu leben und warum fürchten die Russen die Wunderkammes mit den Kuriositäten so in der Josefine tätig ist?



Meine Meinung:
Ich hatte von der Autorin noch nichts gelesen und war deshalb sehr gespannt auf das Buch.
Jetzt ärgere ich mich so lange damit gewartet zu haben, Denn die Geschichte in diesem Buch hat mich von Anfang an gefesselt.
Wir lernen Josefine kennen, ihren Vater, Onkel und die Haushälterin Dietlinde. Josefine ist ohne Mutter aufgewachsen, doch es fehlt ihr an nichts. Sie ist eine starke, offene, begabte kluge und energische junge Frau. Nicht auf den Mund gefallen und bereit anderen zu helfen. Sie liebt die Arbeit in der Apotheke, doch mehr noch in ihrem kleinen Labor, dort kann sie sich dem Widmen was sie am liebsten macht: Düfte kreieren. Im Gegensatz zu den meisten anderen hat Josefine eine sehr gute Nase. Sie schafft es nicht nur Düfte kreieren, sondern die Bestandsteile so zu mischen, dass es den Anwenderinnen damit viel besser geht.
Zufällig wird Zar Peter I. auf sie aufmerksam und dadurch macht sie die Bekanntschaft mit Katharina, Zarin von Russland.
Von den zwei Herrschern wird ein sehr deutliches, glaubhaftes Bild gegeben. Peter I: groß, laut, launisch, jähzornig, wittert überall Verrat und hasst den Thronfolger.
Katharina: ruhig, gelassener, vorsichtig, bedacht, gefühlvoller und als Einzige im Stande den Zaren zu besänftigen.
Die Zwei ergänzen sich und sind auf den jeweils anderen angewiesen.
Alexej, der älteste Sohn des Zaren, ist seinem Vater sehr ähnlich und doch fürchtet er ihn - nicht ohne Grund. Was allerdings auf Gegenseitigkeit beruht.

Henk ist wie ein Russe aufgewachsen, spricht ihre Sprache, lebt wie einer, wurde so erzogen, ist Vertrauter des Zaren und doch hat er jede Menge Feinde. Und Probleme.
Henk ist verschlossene, diszipliniert, gebildet, offener Veränderungen gegenüber und liebt es Josefine auf die Palme zu bringen.

Außer der beginnenden Zuneigung zwischen den Beiden gibt es zwei weitere Sachen die sie verbindet:  Petre - ein kleiner, aufgeweckter Waisenjunge den die zwei adoptieren - und die Arbeit zur Errichtung/Vollendung der zarischen Wunderkammer.
Dazu kommen noch andere Charakter in dem Buch: der Gnom Caspar, Alexander Menschikow der Politiker dem Zar Peter vertraut. Varvara - eine Mätresse des Politikers - die ein Auge auf Henk geworfen hat und Humbertus der mit in der Wunderkammer arbeitet. Und und und...

Ich merke auf jeder Seite  wie viel Arbeit in den einzelnen Personen steckt. Die Beschreibungen sind sehr genau und detailliert. Bis auf wenige Stellen lies sich das Buch sehr gut und flüssig lesen. Die Geschichte wurde vor meinen Augen lebendig und ich möchte wirklich nicht zu der Zeit in Russland gelebt haben. Die Angst vor dem Zaren und der Hass auf die ganzen Ausländer wäre mir zu viel. Und doch ist die Geschichte dadurch noch mal brandaktuell. Für mein Bücherregal ist das Buch eine Bereicherung. Ich bin gespannt auf weitere Werke der Autorin und danke dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

5 Flocken und eine Leseempfehlung für jeden der Geschichte mag!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen