Samstag, 27. August 2016

Rezension - La Vita Seconda

Autor: Charlotte Zeiler

Verlag: Drachenmond

ISBN: 978-3-95991-620-2

Erschienen: 2016

Preis: 12,00 €

Seiten: 251

Inhalt:
Francesca wird wach und sieht das Gesicht eines Mannes vor Augen, der sich ihr als Antonio vorstellt. Sie kann ihren Namen nennen, doch dann verstummt sie ohne mehr zu wissen.
Mark wird an einen Unfallort gerufen, bei dem es eine junge Frau getroffen hat. Sie kommt ins Krankenhaus und muss schnell operiert werden, damit sie gesunden kann. Und er weicht kaum noch von ihrer Seite.
Diese zwei Dinge gefallen aber weder Christine noch Elly.

Meine Meinung:
Das Buch hat mich wirklich überrascht und für sich eingenommen. Mal davon abgesehen, dass ich Geschichten auf zwei Ebenen Gegenwart und Vergangenheit unheimlich interessant finde, haben der Aufbau dieses Buches und der Handlungsstrang etwas Ungewöhnliches.
Dazu kommen noch so detaillierte Einzelheiten vom Krankenhausablauf. Dinge an die gedacht werden müssen, wenn das Leben der Patienten gerettet werden soll. Doch dazwischen sind noch die alltäglichen Dinge. Private Momente, die das Arbeiten zur Höhle machen, wenn es Komplikationen gibt.

In der zweiten Ebene – der Vergangenheit des 17. Jahrhunderts – gibt es andere Probleme. Francesca kann nicht sprechen, keiner weiß woher sie kommt doch mir hat es gefallen wie sehr ihr die meisten Personen begegnet sind.
In jedem Buch, in jeder Geschichte gibt es mindestens eine Person die vor Eifersucht und Neid platzt. Hier ist es genauso und doch anders.
Es wirkt sich anders aus, weil es in einer anderen Zeit ist. Damals wurde man getötet, heute gibt es nur Streit oder Ignoranz.
Da kann man dann doch von einer Verbesserung reden.

Auch der ganze Aufbau der Geschichte, der Ablauf im Krankenhaus spricht von jahrelanger Erfahrung. Von Wissen. Ich finde es schön, dass Charlotte Zeiler darauf ihre Geschichte gebaut hat. Nichts ist besser als eigene Erfahrung bei solchen speziellen Themen.
Beim Lesen habe ich mich gefragt was für Francesca schlimmer war. Nichts zu wissen oder nicht reden zu können?
Ich stelle mir beides schlecht vor und wollte nicht mit ihr tauschen. Dafür hat sie es aber gut gemeistert was für viel Stärke und Größe spricht. Ich selbst bin nach einer Woche stimmlos schon verrückt geworden.

Doch auch die Geschichte, die Veränderungen der anderen Charaktere fand ich sehr gelungen. 
Oliver ist genau wie die Anderen ein sehr interessanter Charakter. Der sich aber schwer mit Gefühlen tut. Er interessiert sich für Mia, die aber wiederum nichts von ihm will – sagt sie zumindest. Die junge Dame hat für die Behauptung ihre Gründe.
Genau wie Mark, der nichts mehr mit Elly zu tun haben möchte. Die ist aber eifersüchtig auf jemand anderen.
Ach das Buch sprüht nur so vor Lebenslust, Angst, Veränderung, Neid und anderen widersprüchlichen Gefühlen.
Diese Intrigen und Verwicklungen machen mir unheimlich viel Spaß, da ich mir das in Ruhe von außen ansehen kann.

Zu der Covergestaltung muss ich ja nichts mehr sagen oder? 
Als waschechte Kölnerin kann ich nur sagen, dass ich hellauf begeistert bin. Da steckt so viel Arbeit hinter und ich frage mich wer die Idee hatte genau diese Kirchen aufs Cover zu packen. Gemeinsam mit der jungen Frau hat das etwas unheimlich anziehendes.
Cover, Geschichte, Seitengestaltung (ich liebe die kleinen Domsymbole neben der Seitenzahl der Gegenwart *_*) und die Arbeit haben mich hier vollends überzeugt.

Ich hoffe das war nicht das letzte Buch der Autorin.
Diese verwobenen Schicksale wo sowohl Königin Maria de Medici als auch der Maler Rubens eingeflochten sind rufen geradezu nach einer Fortsetzung des Ganzen. Denn weder das Geheimnis zur Ähnlichkeit mit der Botticelli Venus, noch das mit dem gravierten Ring wurde ganz gelöst.

4,5 Flocken, mehr kann ich dazu nicht sagen.

Danke an Charlotte Zeiler und den Drachenmond Verlag für die schönen Lesestunden.

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