Verlag: Hayman
ISBN: 978-3-85218-892-8
Erscheinungsjahr: 2009
Preis: 9,99 €
Seiten: 254
Inhalt:
Geburt, Kindheit, heranwachsen, Debüt, Ehe, Kinder, Frau,
Witwe. Der Weg der Frauen im Adel gleicht einer geraden, komplett durchdachten
Linie. Ob die allerdings immer gut ist, was für Auswirkungen ausbrechen hat und
wie mit Kuckuckskindern umgegangen wird erklärt die Autorin in diesem Buch sehr
genau.
Meine Meinung:
Die Frau in der hohen Gesellschaft hat eine einzige Aufgabe:
Heiraten und ganz viele Kinder bekommen.
Ehen entstanden zur Erweiterung des Vermögens, nicht um
glücklich zu werden. Falls das doch zu traf war es ein angenehmer Nebeneffekt.
Scheidungen kamen nicht in Frage. Bis das der Tod euch scheidet ist wörtlich zu
nehmen und sowohl Witwen als auch unverheiratete Frauen waren gut versorgt.
"Alter verdient Respekt" Das ist nur eine der
Aussagen des Buches und zusammen mit ein paar anderen zeigt der Inhalt des
Buches etwas das vielen der heutigen Menschen verloren gegangen ist.
In der damaligen Zeit waren Besuche, Familie und natürlich
das Geld wichtige Bestandteile des öffentlichen Lebens. Doch den Adel machte
noch etwas anderes aus: Respekt, Manieren und gute Erziehung!
Davon kann sich die ein oder andere Person ein gehöriges
Stück abschneiden. In der heutigen Zeit nimmt das leider immer mehr ab.
Martina Winkelhofer zieht uns so weit es geht in das Leben
der Frauen hinein und durchleuchtet alle Lebensphasen mit guten Beispielen so
gut es geht.
Die wohl schwierigste Phase ist das Debüt und der dahinterstehende
Wunsch der Familie ihr Kind so schnell wie möglich an den höchst stehenden zu
verheiraten. Die Frauen gehen jeden Kandidaten genau durch, kontrollieren sein
Umfeld und wenn er nicht der Älteste oder Zweitgeborene ist scheidet er sofort aus. Denn das Geld muss vermehrt, die
Tochter gut versorgt werden. Ihrem Stand entsprechend. Bloss nicht darunter.
Auf den jungen Frauen lastet ein unheimlicher Druck von allen
Seiten. Wer nach ein, zwei Saisons noch immer nicht verheiratet ist gilt als
alt und unscheinbar. Oder zu schwierig.
Diese jungen Frauen suchen dann selbst Hände ringend nach
einem Mann und nehmen den Antrag ohne nachzudenken an. Nur nicht als
alleinstehende Frau enden. Das war ihre größte Sorge.
Allerdings wird das in der Ehe ja nicht besser. Nun wird
erwartet, dass sie sich ihrer Pflichten bewusst ist, das Haus führt UND sich
schnell Kinder einfinden.
Bis heute gilt: "Ein Kind muss, zwei sind besser, drei
ist einer in Reserve. Je mehr desto besser."
Bei den heutigen Königen und Kronprinzessin/-prinzessinnen ist
dies das kleinste Problem. Und doch gucken alle den Frauen auf den Bauch ob
sich da nicht weiterer Nachwuchs ankündigt. Und am schlimmsten trifft es
momentan Stephanie von Luxemburg. Die Frau des Herzogs. Drei Jahre Ehe, aber
noch kein Kind. Sie tut mir leid, denn diese Blicke werden erst nachlassen wenn
ein Baby unterwegs ist.
Auch wenn viele über den Adel schimpfen, soll die Tradition
eingehalten werden und dazu gehört ein Stammhalter.
Fehlt der leckt sich der Nächste die Finger mit dem Gedanken:
"Danach bin ich dran."
Beim Lesen habe ich viele Parallelen zu heute gezogen. Und
gerade die Werte die verloren gehen tun mir weh,
Welches Thema mir in dem Buch besonders gut gefallen hat war
"Krankheiten", "Verwitwet" und "unverheiratet".
Ich war positiv überrascht diese Themen auch zu finden. Zwar
waren sie kürzer als die Anderen, aber doch so detailliert, das mein Wissen auf
dem Gebiet einen guten Schub erhalten hat.
Überhaupt - wie man an der Länge sicher sehen kann - hat mir
das ganze Buch sehr gut gefallen. Ich bin froh es bekommen zu haben und kann es
ohne Bedenken an jeden weiter empfehlen der sich für das Leben der Frauen und
der Monarchie, zur Zeit Kaiser Franz Joseph I. und Karl I., interessiert.
5 Flocken!
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