Verlag: Baumhaus
ISBN: 978-3-8432-1097-3
Erschienen: 2016
Preis: 10 €
Seiten: 299
Zitat: „Alle Welt
denkt, dass Emma Putram sich umgebracht hat, weil wir sie Schlampe genannt
haben – und nicht weil sie eine Schlampe war.“
Inhalt:
Zwei Schülerinnen, Sara und Brielle, müssen sich vor Gericht
verantworten. Angeklagt ihre Mitschülerin Emma in den Tod getrieben zu haben.
Die zwei jungen Frauen fühlen sich missverstanden und wissen nicht wo das
Problem bei der Sache ist. Schließlich hat Emma angefangen und nicht sie.
Meine Meinung:
Das Buch hat mich zutiefst erschüttert. Am Anfang war es
noch etwas schwer in die Geschichte einzusteigen, doch dann konnte ich es nicht
mehr aus der Hand legen. Amanda Maciel hat sich so intensiv mit dem Thema
Cyber-Mobbing und Mobbing auseinandergesetzt das mir bei manchen Details
richtig komisch wurde.
Das Buch ist aus Sicht von Sara geschrieben nachdem Emma gestorben
ist. Es gibt immer ein Kapitel was in der Gegenwart spielt und danach aus der
Vergangenheit. Immer im Wechsel um das Geschehene besser verstehen zu können.
Ich muss zugeben, dass mich die Gedankengänge von Sara
teilweise zur Verzweiflung getrieben haben. Ja ein paar Sachen kann ich
verstehen, aber dieses sture Denken was Sara von Brielle eingeflüstert bekam…
das hat echt wehgetan.
Eifersucht ist ein starkes Motiv, doch wer das Buch
aufmerksam liest merkt aus welcher Richtung der Wind weht. Was genau passiert.
Oder soll ich es formulieren: Passieren soll?
Beide Schülerinnen machen es sich etwas leicht und fühlen
sich zutiefst missverstanden. Nach und nach gibt es ein immer besseres Bild von
der Situation an der Schule, dem Verhalten der Schüler und die Reaktionen der
Außenwelt.
Amanda Maciel schreibt schonungslos und macht es einem
dadurch schwer die Protagonisten zu mögen. Mir ist schon klar, dass die Leser
weder Brielle noch Sara mögen sollen, aber ich habe noch nicht mal Sympathien
aufkeimen gespürt. Die Beiden waren mir einfach zuwider, genau wie einer der
Jungs aus dem Hintergrund.
Ich möchte hier gar nicht alles wiedergeben. Es ist
unheimlich schwer meine Gefühle in Worte zu fassen. Ich war wütend, enttäuscht,
verletzt, beklommen, fassungslos und erschüttert. Die Blindheit mancher Leute
und der elende Gruppenzwang haben letztendlich mit zu dieser Geschichte
geführt.
Selten habe ich ein so intensives Buch zu diesem Thema
gelesen.
Von mir gibt es 4,5 Flocken.
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