Dienstag, 3. Oktober 2017

Rezension - Willkommen in der Provence

Vielen Dank an den Diana Verlag für das Rezensionsexemplar.

Autor: Brigitte Guggisberg

Verlag: Diana

ISBN: 978-3-453-35951-2

Erschienen; 2017

Preis: 9,99 €

Seiten: 351


Zitat: "Worauf willst du warten? Bis du alt und schrumplig bist?" [S.183, Z.24 f]


Inhalt:
Vivianne ist wie vor den Kopf gestoßen als ihr eins klar wird: Nach 25 Jahren ist ihr Mann auf und davon. Ohne ein Wort. Er hat nicht nur 200.000 € mitgenommen sondern sie auch auf einem Haufen Schulden sitzen lassen. Zuerst ist Vivianne verzweifelt, doch mit Hilfe ihrer besten Freundin Aline krempelt sie ihr Leben um. Aus ihrem Haus wird ‚Chez Madame Vivianne‘ Ein Geheimtipp für Touristen und dann gibt es da noch den Kardiologen Felix. Dann steht Victor wieder vor der Tür.


Meine Meinung:
Der erste Roman der Autorin und ich war positiv überrascht.

Am Anfang ging mir Vivianne wirklich auf die Nerven. Ja das meine ich ernst.
Die ersten 40-50 Seiten habe ich tatsächlich überlegt das Buch abzubrechen. Doch dann habe ich mir einen Ruck gegeben und weiter gelesen. Nach und nach wurde Vivianne mir sympathischer. Zu Beginn störte mich ihr Gejammer, der Selbstmitleid und das Gaffen als ein junger Mann ihre Terrasse fertig gebaut hat. Das hatte für mich einen sehr fahlen Beigeschmack, aber das änderte sich sobald Aline bei ihr zu Hause aufschlägt. Mit ihrer Hilfe kam Vivianne wieder zu sich und bekam neuen Lebensmut. Die Kraft sich selbst etwas Neues aufzubauen.
Ab dem Moment kam auch meine Sympathie. Ich finde, dass erst in solchen Situationen klar wird wer wirklich zu einem steht und wer nicht mehr als leere Worte von sich gibt.
In meinen Augen ist es selbstverständlich dann da zu sein, doch oft genug sehe ich auch das Gegenteil.
Aline mochte ich vom ersten Augenblick an und es hat mir gefallen wie sie Vivianne dazu gebracht hat die ganzen Sachen ins Rollen zu bringen. Sie ist eine sehr treue Freundin und hat es geschafft Vivianne anzustacheln etwas zu tun.
Natürlich geht einiges schief. Doch Übung macht den Meister und so nach und nach bekam ich immer mehr Seiten an ihrem Charakter zu sehen. War Vivianne zu Beginn eher verwöhnt und aufgetakelt, weinerlich, verletzt, gebrochen ändert sich das je weiter das Buch voran schreitet. Nur eins behält sie bis zum Schluss bei: ihren Stolz um nur ja nicht nach Hilfe zu fragen, obwohl Sturheit glaube ich besser passt.
Victor – ihr Mann – war in meinen Augen ein Feigling. Denn er hatte nicht den Mut ihm zu sagen was los ist und auf den Gedanken ihr einen Brief da zu lassen ist er auch nicht gekommen.  Auch wenn später erklärt wird warum er so gehandelt hat war das kein Grund Vivianne einfach so vor diese Tatsache zu stellen. Allein schon, dass er davon ausging weiter zu machen wo er aufgehört hat ehe er ging… Nein ihn mochte ich bis zum Schluss nicht egal was als Erklärung kam.

War mir gut gefiel war der Zuspruch von Seiten Viviannes weiterer Freundinnen als die erst mal erfahren haben was passiert ist. Natürlich hatten auch die alle ihre eigenen Probleme, doch sie standen Vivianne trotzdem zur Seite.
Die genauen Beschreibungen die von Anfang an das Buch erfüllten haben es noch lebhafter und detaillierter gemacht. Ich mag es zu wissen wie ein Raum oder Ort aussieht, vor allem wenn darin viel Zeit verbracht wird.
Die ganzen weiteren Charakter haben das Buch belebt, bereichert. Auch wenn ich ein paar von ihnen nicht mochte. Es muss ja immer etwas geben worüber es sich lohnt anzuregen.
Wer Frankreich und Freundschaft mag sollte sich das Buch etwas genauer ansehen.

4 Flocken 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen