Autor: Brigitte Guggisberg
Verlag: Diana
ISBN: 978-3-453-35951-2
Erschienen; 2017
Preis: 9,99 €
Seiten: 351
Zitat: "Worauf willst du warten? Bis du alt und schrumplig bist?" [S.183, Z.24 f]
Inhalt:
Vivianne ist wie vor den Kopf gestoßen als ihr eins klar
wird: Nach 25 Jahren ist ihr Mann auf und davon. Ohne ein Wort. Er hat nicht
nur 200.000 € mitgenommen sondern sie auch auf einem Haufen Schulden sitzen
lassen. Zuerst ist Vivianne verzweifelt, doch mit Hilfe ihrer besten Freundin
Aline krempelt sie ihr Leben um. Aus ihrem Haus wird ‚Chez Madame Vivianne‘ Ein
Geheimtipp für Touristen und dann gibt es da noch den Kardiologen Felix. Dann
steht Victor wieder vor der Tür.
Meine Meinung:
Der erste Roman der Autorin und ich war positiv überrascht.
Am Anfang ging mir Vivianne wirklich auf die Nerven. Ja das
meine ich ernst.
Die ersten 40-50 Seiten habe ich tatsächlich überlegt das Buch
abzubrechen. Doch dann habe ich mir einen Ruck gegeben und weiter gelesen. Nach
und nach wurde Vivianne mir sympathischer. Zu Beginn störte mich ihr Gejammer,
der Selbstmitleid und das Gaffen als ein junger Mann ihre Terrasse fertig
gebaut hat. Das hatte für mich einen sehr fahlen Beigeschmack, aber das änderte
sich sobald Aline bei ihr zu Hause aufschlägt. Mit ihrer Hilfe kam Vivianne
wieder zu sich und bekam neuen Lebensmut. Die Kraft sich selbst etwas Neues
aufzubauen.
Ab dem Moment kam auch meine Sympathie. Ich finde, dass erst
in solchen Situationen klar wird wer wirklich zu einem steht und wer nicht mehr
als leere Worte von sich gibt.
In meinen Augen ist es selbstverständlich dann da zu sein,
doch oft genug sehe ich auch das Gegenteil.
Aline mochte ich vom ersten Augenblick an und es hat mir
gefallen wie sie Vivianne dazu gebracht hat die ganzen Sachen ins Rollen zu
bringen. Sie ist eine sehr treue Freundin und hat es geschafft Vivianne
anzustacheln etwas zu tun.
Natürlich geht einiges schief. Doch Übung macht den Meister
und so nach und nach bekam ich immer mehr Seiten an ihrem Charakter zu sehen.
War Vivianne zu Beginn eher verwöhnt und
aufgetakelt, weinerlich, verletzt, gebrochen ändert sich das je weiter das Buch
voran schreitet. Nur eins behält sie bis zum Schluss bei: ihren Stolz um nur ja
nicht nach Hilfe zu fragen, obwohl Sturheit glaube ich besser passt.
Victor – ihr Mann – war in meinen Augen ein Feigling. Denn
er hatte nicht den Mut ihm zu sagen was los ist und auf den Gedanken ihr einen
Brief da zu lassen ist er auch nicht gekommen.
Auch wenn später erklärt wird warum er so gehandelt hat war das kein
Grund Vivianne einfach so vor diese Tatsache zu stellen. Allein schon, dass er
davon ausging weiter zu machen wo er aufgehört hat ehe er ging… Nein ihn mochte
ich bis zum Schluss nicht egal was als Erklärung kam.
War mir gut gefiel war
der Zuspruch von Seiten Viviannes weiterer Freundinnen als die erst mal
erfahren haben was passiert ist. Natürlich hatten auch die alle ihre eigenen
Probleme, doch sie standen Vivianne trotzdem zur Seite.
Die genauen Beschreibungen die von Anfang an das Buch
erfüllten haben es noch lebhafter und detaillierter gemacht. Ich mag es zu
wissen wie ein Raum oder Ort aussieht, vor allem wenn darin viel Zeit verbracht
wird.
Die ganzen weiteren Charakter haben das Buch belebt,
bereichert. Auch wenn ich ein paar von ihnen nicht mochte. Es muss ja immer
etwas geben worüber es sich lohnt anzuregen.
Wer Frankreich und Freundschaft mag sollte sich das
Buch etwas genauer ansehen.
4 Flocken
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