Montag, 18. April 2016

Rezension - Die Schmetterlingsinsel

Autor: Corina Bomann

Verlag: Ullstein

ISBN: 978-3-548-28438-5

Preis: 9,99 €

Seitenzahl: 556

Erscheinungsjahr: 2012

Inhalt:
Diana steht vor den Scherben ihrer Ehe und flüchtet nach England. Zu ihrer Großtante Emily. Die ist schon recht alt und beginnt ihrer Nichte von einem Familiengeheimnis zu erzählen. Auf dem Sterbebett bittet diese sie der Sache auf den Grund zu gehen und der einzige Hinweis, den sie zu Beginn hat ist ein Brief von ihrer Urgroßtante Victoria an ihre eigene Urgroßmutter Grace.
Und damit fängt alles an.

Meine Meinung:
Ich hatte an dem Buch – wie immer bei der Autorin – sehr viel Spaß und Freude! Es ist flüssig geschrieben, lässt sich leicht lesen, spielt in verschiedenen Zeiten und verliert trotzdem nichts von seinem Charme. Die Umgebung in den verschieden Epochen ist so detailliert beschrieben, dass ich die ganze Zeit das Gefühl hatte mich genau an dem Ort zu befinden. Die Gerüche in der Nase, die Pflanzen vor Augen, das Gerede der Menschen drum herum… genau das erwarte ich von einem guten Buch. Corina Bomann hat das auch hier wieder gut hinbekommen.
Die Art in verschiedenen Zeitspannen zu schreiben und zu springen ist etwas das mir sehr gut gefällt und einem Roman noch mal eine zusätzliche Würze gibt. Was mir auch hier sehr gut gefallen hat ist das Reisen an die Orte wo die Geschichte stattfand. Dadurch bekommt Diana noch mal ein ganz anderes Gefühl dafür wie ihre Vorfahren gelebt haben. Und sie lernt obendrein noch neue Leute kennen. Daran finde ich absolut nichts Schlimmes.

Ihre Tante hat die Hinweise für sie so gesetzt das die junge Frau gar nicht anders kann als unbedingt erfahren zu wollen was da gewesen ist und die Auflösung am Ende hat Diana genau so geschockt.
Durch die parallele Geschichte Victoria's und Grace's rollt sich nebenbei die Vergangenheit auf. Ich mag auch, wie oben schon geschrieben, die Details. Das Verhalten der Menschen die in der Zeit noch wissen was Anstand und Respekt ist. Vorausgesetzt es handelt sich um Gleichgesinnte. Sobald es um die Einheimischen geht, zum Beispiel die Teepflückerinnen, hört es auf.
In den Augen des Verwalters sind sie Arbeitskräfte die man härter bestrafen muss um die Ernte gut zu halten.
Doch es ist klar, dass es so nicht funktioniert. Nicht nur die zwei Schwestern sehen das so, sondern auch Vikrama. Sohn einer der Pflückerinnen, die mittlerweile verstorben ist, und eines unbekannten Engländers: Später gibt es dazu noch eine Erklärung im Buch, die ich schon recht früh hatte. Zwischen Grace und Vikrama entwickelt sich etwas, das durch die Sprachstunden vertieft wird. Die Liebe zu dem Land was Grace erst nicht leiden konnte.

Und was ganz am Ende raus kommt - über 100 Jahre später - ist so ungeheuerlich das man einen Moment braucht um wieder in die Realität zu gelangen.
Auch das Cover hat mich wieder von sich überzeugt. Der blühende Zweig, die Treppe und natürlich die Schmetterlinge auf der Rückseite des Buches.
Ich freue mich auf das nächste Buch.
Volle 5 Sterne!

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