Samstag, 16. April 2016

Rezension - Shadows

Autor: Olivia Mae

Verlag: Eigenverlag

ISBN; 978-1-52388-158-1

Preis: 9,99 €

Seitenzahl: 269

Erscheinungsjahr: Februar 2016


Inhalt:
Jakob stirbt und bittet Natascha darum sein Tagebuch in der Klasse vorzulesen. Auch wenn es ihr merkwürdig vorkommt wehrt sie sich erst mal nicht dagegen. Doch nach den ersten Einträgen ändert sich das. Woher weiß Jakob das alles? Warum hat er das alles aufgeschrieben? Weshalb lässt er sie darunter leiden? Und was steckt wirklich dahinter?
Fragen die sich nicht nur Natascha sondern auch ein Teil ihrer Mitschüler stellen. Wer war Jakob wirklich?

Meine Meinung:
Ehrlich gesagt weiß ich immer noch nicht genau wie ich das was mir durch den Kopf geht in Worte fassen soll. Im Hinterkopf spielt sich immer wieder das Szenario ab und ich komme auf keinen ruhigen Moment. Auch wenn es nur Fiktion ist frage ich mich wie viel Hass in einem einzigen Menschen sein kann der bereit ist so etwas zu machen. Und damit meine ich nicht nur das Stalken an sich, sondern auch alles andere was in die Wege geleitet wird damit genau das passiert was sich im Buch zugetragen hat. Mir war nach dem Lesen richtig übel. Meine Mitbewohnerin meinte: „Nun das spricht für das Buch, so makaber es auch klingen mag.“ Und ich muss sagen sie hat recht.
Ich weiß nicht wie lange ich danach noch auf meinen Bett gesessen habe um darüber nachzudenken. Unterbrochen wurde ich dabei nur, weil es Frühstück gab. Allerdings hat es mich noch den Rest des Tages verfolgt und im Moment tut es das immer noch, auch wenn ich in der Zeit schon andere Sachen gelesen habe um mich abzulenken. Und ich schätze das Buch wird erst Ruhe geben, wenn ich hier mit der Rezension fertig bin. Keine Sekunde früher.
Ich versuche mich mal auf das wesentliche zu konzentrieren, vielleicht macht es das leichter.
Natascha bekommt von Jakob das Buch mit der Bitte es in der Klasse vorzulesen. Was sie auch macht. Die Klasse will erst nichts davon wissen und dann sind sie Feuer und Flamme. Wollen immer mehr hören. Geschockt sind die Schüler über das was sie erfahren. Die Dinge die geheim bleiben sollten sind es nicht mehr und jeder fragt sich woher der Streber das gewusst hat. Die Klasse beginnt sich zu spalten. Freunde entfremden sich und dazwischen sitzt immer wieder Natascha die von den anderen dafür verantwortlich gemacht wird. Dabei kommt sie selbst nicht ohne Seitenhiebe ihres ‚Freundes‘ weg.
Die Geheimnisse, die bekannt werden sind grausam, schmerzhaft und einfach nur unbegreiflich. Masken werden heruntergerissen. Mitschüler bloßgestellt. Und ich habe mich die ganze Zeit beim Lesen gefragt ob es noch schlimmer kommen konnte: Ja!
Bei den ganzen Seitenhieben, Streitereien, Prügeleien und Drohungen hat es mich doch gefreut, dass sich Dinge ändern können. Oder anders gesagt: Das manche Personen dazu bereit sind sich zu ändern, zum Beispiel Tobias.

Was mir auch gut gefallen hat sind die unterschiedlichen Blickwinkel. Es ist nicht nur stur der von Natascha oder Jakob, sondern auch die der anderen Mitschüler die ihr Fett wegbekommen: Tamara, Walther und Janina. Dazu kommen die Person die dahinter steckt – und nein den Namen werde ich nicht nennen, denn dann ist sie Spannung weg – und ein zwei andere. Einschließlich dem Vater von Jakob der seinen toten Sohn verstehen will. Wobei auch er eine Person ist mit der ich einfach nicht richtig warm geworden bin. Mein Bild von einem Vater der sich um seine Kinder sorgt sieht zumindest anders aus als das was hier gezeigt wird.

Allerdings war in dem Buch die ein oder andere Stelle wo ich gedacht habe das mehr kommt und bei anderen wusste ich schon nach zwei Sätzen was die Autorin meint. Der böse Fehlerteufel der sich einigen Stellen eingeschlichen hat machte mir zwar das Lesen nicht schwerer, doch es war schon etwas auffällig.
Ich finde das Cover passt gut zu dem Buch. Erst meint man es handelt sich um Jakob und erst später stellt sich heraus was wirklich dahinter steckt.
Was das Thema angeht kann ich vor der Autorin nur den Hut ziehen. Meine Wenigkeit hätte sich nicht daran gewagt. Meines Erachtens sollte es aber mehr Bücher dazu geben, denn leider häufen sich solche Vorfälle in Europa, besser gesagt in Deutschland. Das sollte einen doch zum nachdenken anregen.
Mich hat das Buch also vollkommen überzeugt und auch nachhaltig berührt. Tatsächlich hat es sogar eine Stelle gegeben an der ich das Buch einen Moment zugemacht habe ehe ich weiterlesen konnte. Es hing mit Natascha zusammen und ich schätze die von uns, die das Buch gelesen haben können sich denken welche ich meine.

Durch den bösen Fehlerteufel und manchmal fehlende Tiefe bekommt das Buch von mir 4 Punkte. Denn der Schluss hat dann doch einiges wieder weggemacht. Mit dieser extremen Wendung habe ich nicht gerechnet.


Daumen hoch und absolute Leseempfehlung, aber: nichts für schwache Gemüter. Und das meine ich ernst.

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