Autor: Willi Fährmann
Verlag: Arena
ISBN: 978-3-401-01950-5
Preis: 5,95 €
Seitenzahl: 168
Jahr: 2009 (25. Auflage; 1.Auflage 1983)
Inhalt:
In einem Haus lebt ein großes
Mäuserudel. Alle haben eins gemeinsam: die Angst vor der Katze, die angeblich
draußen im Garten lebt. Bisher hat sie niemand gesehen. Doch der überaus starke
Willibald nutzt die Chance um Mäusegeorg als Präsident abzusetzen und sich
selbst als Boss einzusetzen. Die Mäuse gehorchen ihm ohne Protest und nehmen
sehr viel hin.
Meine Meinung:
Ich habe das Buch seit Jahren mal
wieder gelesen und finde es erstaunlich wie aktuell das Thema in dem Buch
momentan ist.
Der überaus starke Willibald setzt
den Mäusepräsidenten ab, gibt Lilli (einer Albinomaus) die Schuld an allem was
passiert und meint jedes Mal:“ Sie gehört nicht zu uns, denn sie ist nicht so
schön grau sondern weiß. Und dann ihre hässlichen roten Augen. Sie ist anders
als wir. Sie sollte aus dem Haus geworfen werden, weil sie es nicht anders
verdient hat.“
Dazu kommt tägliches exerzieren, ein
gemeinsamer Gesang und der Ausspruch: Ein Haus, ein Boss, ein Rudel.
Mal ehrlich? Wer von uns kennt das
nicht von irgendwoher?
Jeder der etwas gegen Willibald sagt
ist ein Verräter. Gehört bestraft, verprügelt oder noch besser getötet. Von
Verbannung reden wir da schon gar nicht mehr.
Lilli versucht alles um sich in der
Gruppe Gehör zu verschaffen, vertraut auf ihre Freunde. Doch die meiste Zeit
steht sie alleine da. Denn die anderen fürchten sich vor ihrem Boss. Sie wird
in die Bibliothek verbannt, bringt sich selbst das Lesen bei, erzählt
Geschichten und gerät alleine dadurch noch mehr in Verruf. Den wer lesen kann
der kennt Geschichten, wer Geschichten kennt erzählt sie weiter und wer
Geschichten hört der denkt nach. Das wiederrum ist aber gefährlich – also wird
es komplett verboten. Mit ‚Brot und Spielen‘ werden die Mäuse bei Laune
gehalten und Versprechungen gemacht die einfach nicht einzuhalten sind. Nur
wenn Willibald mal nicht mehr weiter weiß, oder die Mäuse was sagen, dann ist
Lilli auf einmal wieder gut genug um ihnen zu helfen. In meinen Augen genau wie
in unserer Geschichte eine erschreckende Wandlung.
Ich finde das Buch immer noch
beeindruckend. Für mich gehört es zu einem der wenigen Bücher, die auch nach
Jahren wieder den Nagel auf den Kopf treffen und genau deshalb gibt es von mir
4,5 Sterne.
Absolut Lesens- und Empfehlungswert.
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