Sonntag, 7. Mai 2017

Rezension - die Töchter der Tuchvilla

Autor:  Anne Jacobs

Verlag:  blanvalet

ISBN: 978-3-7341-0032-1

Erschienen:  2015

Seiten: 732

Preis: 9,99 €

Band: 2 von 3


Zitat: „Spielst du mit uns?“ [S. 733, Z. 9]

Inhalt:
Der erste Weltkrieg steht vor der Türe und alle jungen Männer werden eingezogen. Auch die aus der Tuchvilla. Sie sich dem nicht entziehen.
Schweren Herzens lassen die Frauen ihre Männer ziehen und tun das was alle machen: Warten.
Marie ist aber nicht dazu gemacht nur rum zu sitzen und auf Paul zu warten. Nach und nach bindet sie sich in die Leitung der Tuchvilla mit ein, denn langsam aber sicher ist ihr Schwiegervater überfordert damit. Und dann gibt es da noch zögerliche Verehrer im Lazarett der Villa und einer Schule…


Meine Meinung:
Auch vom zweiten Teil der Reihe bin ich total begeistert. Natürlich ist der Zeitpunkt nicht lustig und doch hatte ich wieder sehr viel Spaß beim Lesen. Ein paar vergnügliche Lesestunden.
Nach dem ersten Band wo sich  fürs erste – alles eingependelt hat kommt nun das vor dem sich alle gefürchtet haben: der erste Weltkrieg.
Elizabeths Mann ist Feuer und Flamme dafür, Kittys sieht es besorgt und Paul hat erst noch Glück, da er in der Fabrik gebraucht wird. Doch auch das geht nicht lange gut. Er wird trotzdem eingezogen.
Für die drei Frauen begann ein bangen und Warten. Ich kann mir das heute sehr schwer vorstellen Doch durch die vier Damen in der Tuchvilla habe ich einen deutlichen Eindruck davon bekommen.
Anna Jacobs geht sehr gut mit den Worten um und schafft so viel mit ihnen. Die Sorge. Dieses Beklemmende. Das Warten.
Ich bin sehr gut in diese Gefühle, in die unruhige Situation reingekommen. Und konnte auch konstant drin bleiben.
Zwischen dem Senior-Ehepaar gibt es Spannungen, die das Familienleben beeinflussen. Marie will mehr in der Firma machen was ihr Schwiegervater nicht möchte. Auch da gibt es Spannungen.
Interessant und wirklich sehr gut gelungen fand ich das Lazarett in der Villa. Um sich von der Angst abzulenken war das ein guter Schachzug.
Anderen helfen und sich selbst hinten anstellen. An Hand von Marie wurde gut gezeigt wann die Gedanken wieder kommen - in der Nacht wenn alle schlafen und niemand da ist um sie zu halten. Gerade die Briefe zwischen den Beiden haben mich tief berührt. An den Stellen wollte ich sie jedes Mal in den Arm nehmen.
Veränderungen gab es nicht nur da sondern auch innerhalb der Familie. Die ersten Enkel sind im Haus eingezogen. Elisabeth verliebt sich in einen Lehrer und weiß nicht ob ihre Gefühle richtig sind –denn schließlich ist sie verheiratet. Kitty bekommt eine Nachricht die sie vollkommen aus der Bahn wirft.
Jede der Frauen ist Haus geht anders mit den Problemen um, wodurch ein verworrenes und doch logisches Familiendurcheinander entsteht.

Und zuletzt komme ich dann noch auf das Personal des Hauses zu sprechen. Ohne das dieses Haus einfach nicht geführt werden kann. Auch da gab es kleine und große Veränderungen.
Neue Gesichter erscheinen, andere gehen und trotz des Krieges und den ganzen Veränderungen bleiben sie ein eingespieltes Team. Was dafür sorgt, dass hinter den Kulissen alles seinen gewohnten Gang geht.
Der Wechsel zwischen der Familie und dem Personal. Positive als auch negative Ereignisse. Freud und Leid haben dieses Buch zu dem gemacht was es ist: eine spannende Geschichte die unbedingt weiter gelesen werden muss.

Vor mir gibt es 4,5 Flocken.

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