Samstag, 9. Juni 2018

Rezension - das Hotel am Drachenfels

Autor: Anna Jonas 

Band: 1 von 

Reihe: Hotel Hohenstein

Verlag: Piper

ISBN: 978-34-492-30790-1

Preis: 10 €

Seiten: 543


Zitat: Es war eingefasst in eine Karte mit der Aufschrift 'Erinnerung an den Drachenfels'. [S.345, Z. 12 f.]


Inhalt:
Die Familie Hohenstein betreibt ein Hotel am Drachenfels im Siebengebirge. Das Jahr 1905 ist voller Ereignisse mit denen niemand rechnet: Diebstahl, Vermisste, Mord, Tod, Streit und jede Menge Familienkrisen. Dazu noch die Hotelgäste und Unstimmigkeiten beim Personal. Die ganze Familie hat genug zu tun alles auseinander zu halten und nicht ihr Gesicht zu verlieren.

Meine Meinung:
Das war mein erstes Buch der Autorin und ich war verdammt neugierig auf das was mich erwartet. Schließlich steht darauf, dass es für Downton Abbey Freunde ist. Zwar habe ich da bisher noch nicht alles gesehen, doch dieser 1 Band hat alles was ich auch aus der Fernsehserie kenne. Ränke schmieden, Intrigen, Eifersucht, Machtspiele, Veränderungen und Sabotagen. Dazu gebrochene Herzen und jede Menge Schmerz.Von den Rangeleien beim Personal mal ganz abgesehen. Denn nicht nur in der oberen Etage gibt es Geheimnisse und Veränderungen.
In der Geschichte werden viele Charakter vorgestellt und benannt. Deshalb versuche ich mich damit etwas kurz zu halten und nur die Wichtigsten zu nennen.
Maximilian Hohenstein ist das Familienoberhaupt, ihn mochte ich von Anfang an nicht. Er ist ein Despot und weigert sich Neuerungen ins Hotel einzubringen.
Anne Hohenstein ist Maximilians Frau und keine Schwiegermutter die ich haben will. Sie mag ich auch nicht wirklich, allein schon weil sie über Leichen geht und allen das Leben zur Hölle macht.
Karl Hohenstein ist der Hotelerbe, verheiratet, kein Vorzeigeehemann und sehr dafür auch neue Techniken im Hotel anzubringen. Stößt dabei aber auf Granit bei seinem Vater. Er war mir sympathisch, aber ich verüble ihm seine Untreue womit er Julia sehr trifft. Was ich ihm hoch anrechne ist seine Liebe zu den Kindern.
Julia Hohenstein ist Karls Ehefrau. Eine junge Frau mit Sehnsüchten, zwei Kindern, einem treulosen Ehemann und einer höllischen Schwiegermutter. Sie lässt sich viel gefallen. Julia mochte ich von Anfang an.
Alexander Hohenstein hat es als jüngerer Sohn einfacher als Karl. Trotz seiner Fehler hat er sein Herz auf dem rechten Fleck und kann sehr stur sein.
Johanna Hohenstein ist das Nesthäkchen der Familie, wird von Maximilian nach Strich und Faden verwöhnt. Dazu ist sie auch total unerfahren in der Liebe. Fast schon naiv, aber auch sie mag ich gerne.
Ludwig, Valerie und Marianne sind drei sehr unterschiedliche Kinder. Doch ich finde sie goldig.
Konrad Alsberg ist Maximilians Halbbruder und Miterbe des Hotels. Was dem überhaupt nicht schmeckt. Konrad bringt frischen Wind ins Haus, ist auch für Modernisierung und hat mich sofort mit seinem Charakter eingenommen. Allein schon weil er Maximilian mit seiner Anwesenheit auf die Palme bringt.

Aus der Sicht der genannten Charakter werden unterschiedliche Abschnitte oder auch ganze Kapitel geschrieben. Das hat mich erst verwirrt, doch nach 2-3 Kapiteln kam ich auch damit zurecht. Es macht die Blickwinkel noch mal anders und intensiver. Besser.
Was ich aber allen männlichen Hohensteins übelnehme ist der Hang zum Fremdgehen Maximilian, Karl und Alexander geben sich da nichts. Anne nimmt es hin ohne eine Miene zu verziehen, Julia leidet darunter und Alexander hat keine Frau an seiner Seite. Das stört mich tatsächlich unheimlich an den Dreien, auch wenn ich weiß, dass es bei Männern zu der Zeit 'Normal' galt.
Da lobe ich mir wirklich jemanden wie Konrad, der niemanden brüskieren und verletzen will.
Sehr gut gefallen hat mir auch dieser Übergang der in der Geschichte durchkam.
Maximilian der am Alten festhält, Karl der Neuerungen möchte und Konrad der seinen Neffen darin unterstützt um dem Hotel zu helfen, was Maximilian nicht passt. Wie das so alles in der Geschichte einfloss war klasse.
Elektrisches Licht, ein Fahrstuhl, Automobile, die Selbstständigkeit der Frauen. Wirklich sehr gut gemacht.
Was mir mit am Besten gefallen hat was das Verhältnis Julia – Karl. Die Zwei waren... ja für ihre Zeit doch sehr vorbildlich, anders kann ich es gerade nicht nennen. Wenn ihr das Buch lest versteht ihr sicher was ich meine.

Auch aus Sicht des Personals kommen mal Abschnitte. Besonders aus der Sicht von Henrietta. So kann sich der Leser auch eine Sicht von der anderen Seite machen. Da ist die Hierarchie nicht besser als bei der Familie Hohenstein. Mit dem Unterschied, dass die Dienstboten mehr zu verlieren haben.
Die Mischung der zwei Ebenen hat mich begeistert mit allen Konsequenzen und Fehlern die gemacht werden. Auch der Schreibstil gefiel mir sobald ich einmal drinnen war. Wenn er auch an einzelnen Stellen etwas lang war.
Ich freue mich auf den nächsten Band und dem was dort passieren wird.
4 Flocken.

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