Sonntag, 6. August 2017

Rezension – die Welt wär besser ohne dich

Autor: Sarah Darer Littman

Verlag: Ravensburger

ISBN: 978-3-473-40135-2

Erschienen: 2015

Preis: 14,99 €

Seiten: 378
                       

Inhalt:
Lara Chattet mit Christian. Schon seit Wochen. Und er hat ihr sogar angedeutet sie mit auf den Abschlussball zu nehmen. Dafür hat sie sich auch schon ein Kleid ausgesucht. Dann kommt aber diese offene gepostete Nachricht auf Facebook, die auch schon viele Kommentare und Teilungen hat: Die Welt wär besser ohne dich!
Daraufhin beschließt Lara Tabletten zu nehmen, was alles veränderte. Einschließlich dem Leben ihrer kleinen Schwester.

Meine Meinung:
Das Buch hat mich geschockt, verzweifelt, noch mehr wach gerüttelt und auch unsagbar wütend gemacht.
Mobbing an sich ist mir kein Fremdwort und ich bin sehr dankbar dafür, dass mich Cybermobbing nie betroffen hat! Sarah Darer Littman bringt den Inhalt der Geschichte so offen und schonungslos rüber, dass mir zum Teil richtig schlecht wurde.
Ich konnte das Handeln von Lara sehr gut nachvollziehen und bin froh damals meine eigenen Methoden gehabt zu haben, anstatt so weit zu gehen wie die Protagonistin. Denn wie verzweifelt muss so ein junger Mensch sein um genau das zu tun was Lara wollte. Und vor allem: Was bitte bewirkt einen Täter dazu seinen Gegenüber innerlich zu zerstören?
Ja. Hier wird ein Grund genannt, doch wenn das ein Grund ist und es danach heißt: „Woher sollte ich wissen, dass es so endet?“ werde ich wirklich sauer. Manchmal ist erst denken und dann handeln besser – so wie in diesem Fall.
Das Buch ist aus vier Perspektiven geschrieben: Lara, Bree (ihre ehemalige beste Freundin), Sydney (ihre Schwester) und Liam (Brees Bruder).
Jede Perspektive hat ihre ganz eigene Sicht. Denn schließlich sind es vier sehr unterschiedliche Charakter Außer Lara sind in meinen Augen Sydney und Liam die weiteren Leidtragenden. Als kleine Geschwister bekommen sie Dinge mit, die sonst niemand erfährt. Sie sind im Hintergrund immer da.

Sydney ist mir tatsächlich die sympathischste der Charakter aus dem Buch. Sie ist jung, ruhiger, unauffälliger und steht immer hinter ihrer großen Schwester zurück. Sie muss auf Dinge verzichten die ihr etwas bedeuten. Kann an einer Theateraufführung nicht teilnehmen und das Einzige was sie zu hören bekommt ist ein: „Wir müssen jetzt an Lara denken.“ Ich habe wirklich Hochachtung vor ihr, dass ihr so selten der Kragen platzt obwohl sie jedes Mal hinten ansteht. Im Grunde hat Syd jedes Recht wütend zu sein. Nur zeigt sie es selten.

Lara ist die Leidtragende des Cybermobbings. Eine junge Frau die in der Mittelschule schon gehänselt wurde und sich in dieser Zeit nur einer einzigen Person anvertrauen konnte: Bree, ihrer besten Freundin. Auch wenn Lara ruhig wirkt ist sie sehr unsicher, selbstkritisch, labil, einsam, unentschlossen und verliebt in Christian. Der ihr das Herz bricht. Sie zurück in die Depressionen und Verzweiflung schuppst.

Liam ist Brees kleiner Bruder. Steht auch etwas hintenan und versteht vieles nicht. Er ist ein anständiger Kerl. Hat das Herz auf dem rechten Fleck und leidet später für die Fehler anderer.
Bree… ja die junge Dame ist eine Sache für sich. Gutes Selbstbewusstsein – außer ihrer Mutter gegenüber – hat viele Freunde. Ist nachtragend, liebt ihren Bruder, denkt aber selten nach und ist eifersüchtig.

Wen ich tatsächlich am wenigsten aus dem Buch leiden kann sind die Mütter. Ich weiß das klingt unfair. Doch die eine denkt nur an die politische Karriere und die andere ist eifersüchtig auf den Erfolg der Ersten.
Wie sollen Kinder sich da normal entwickeln, wenn es nur Druck von oben gibt?
Ich weiß das Mobbing ein sich drehender Kreis ist und das auch Opfer zu Tätern werden. Hier wird es noch mal ganz deutlich geschrieben und ich kann nur noch mal hinzufügen, dass es mich sehr berührt hat.
Ein verdammt wichtiges Thema das schnell aus dem Ruder laufen kann und unbedingt in der Schule besprochen werden muss!
Unbedingt im Deutschunterricht lesen und ausführlich darüber sprechen. Man darf nicht weggucken!

5 Flocken

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen